Vor 240 Jahren wurde erstmals nach Zeiten der Unterdrückung und Duldung hier bei uns wieder ein evangelischer Gottesdienst in aller Öffentlichkeit abgehalten. Dies geschah am
24. März 1783 im sog. „herrschaftlichen Hofstadel“ in Schlaining.
Zuvor hatten sich die Orte, in denen Menschen sich zum evangelischen Glauben bekannt haben, zu einer gemeinsamen Gründung einer Pfarrgemeinde zusammengeschlossen. Das evangelische Obereisenburger Senioratsarchiv spricht von insgesamt 17 Ortschaften mit annähernd 7000 Evangelischen. Das war im Jahr 1782.
Aus ihnen sind aber bald oder in den Jahren danach weitere Pfarrgemeinden wie Bernstein, Großpetersdorf, Holzschlag, Oberschützen, Oberwart, Pinkafeld und Unterschützen/Bad Tatzmannsdorf entstanden. Aber am 24. März 1783 hatten sie ein gemeinsames Interesse: Sie wollten ihren Glauben auch öffentlich bekennen, Gottesdienste öffentlich feiern, ebenso Bethäuser, Schulen und Pfarrhäuser öffentlich sichtbar erbauen und Pfarrer und Lehrer anstellen.
In Erinnerung an dieses historische Datum lädt die einstige „Muttergemeinde“ Stadtschlaining herzlich ein zu einem Dankgottesdienst am Sonntag, 19. März 2023.
Bischof i.R. Dr. Michael Bünker wird die Festpredigt halten.
Wir hoffen, dass auch jeweils eine Delegation der Nachfahren jener einstigen 17 Ortschaften in Schlaining begrüßen zu können – als sichtbares Zeichen in einer Öffentlichkeit, die heutzutage Glauben und Kirche bisweilen reserviert oder sehr kritisch gegenübersteht.